Dobrindts „Neustart“ bleibt weiterhin leeres Versprechen

Bürgerinitiative „Bürgerinteressen Rohrdorf“ ist auf Ihre Unterstützung zum Schutz unserer Heimat angewiesen.

Es war ein imposantes Bild, das sich dem damals amtierenden Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am 6. März 2017 in Rosenheim geboten hat: Etwa 1.700 Demonstrantinnen und Demonstranten zeigten anlässlich seines Besuchs mit Schildern und Transparenten Haltung gegen die angedachten Bahntrassen im Zuge der Planungen des Brenner-Nordzulaufs. Zuvor wurden mögliche Verlaufskorridore publik und es entstand in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass die Planungen bewusst hinter verschlossenen Türen und ohne adäquate Einbeziehung aller Betroffenen gemacht wurden. Auch fehlte eine transparente Darlegung des tatsächlichen Bedarfs der angedachten Bahntrassen völlig. Das Engagement der Demonstrierenden zeigte Wirkung: Verkehrsminister Dobrindt trat vor die Menge und versprach einen vollständigen Neustart des Planungsverfahrens. Man habe sicher nicht alles richtig gemacht, so der Minister, aber in Zukunft werde der Bedarf transparent ermittelt und dargelegt, und auf dieser Basis werde schließlich entschieden. Außerdem solle es laut Dobrindts Aussage einen unabhängigen Mediator geben, der das Verfahren begleitet. Doch schnell wurde klar: Die Aussagen des Bundesverkehrsminister sind mit Vorsicht zu genießen. Statt „Neustart“ heißt es plötzlich, dass alles wie im gemeinsamen Planungsraum gemacht wird, also wie bisher. Auch äußerte Dobrindt zur Ermittlung des Bedarfs, dass man sich keinesfalls wundern dürfe, wenn am Schluss wieder das schon bekannte Ergebnis herauskommen sollte. Fest steht: Die Planungen der Bahntrassen schreiten weiter voran. Es äußerten Vertreter der DB Netz AG, dass sie von der Politik klar den Auftrag erhalten hätten, ein drittes und viertes Gleis im Landkreis Rosenheim zu planen. Doch der Nachweis des tatsächlichen Bedarfs ist nach wie vor in weiter Ferne, obwohl Vertreter von Politik und Bahn mit Äußerungen einen anderen Anschein erwecken. Es stellt sich die Frage: Wie passt dies mit den Aussagen von Daniela Ludwig (CSU) zusammen? Und aus dem versprochenen Mediator wurde plötzlich ein von der Bahn bezahlter Moderator. Kann dieser denn unabhängig sein? Wenn die Bahntrassen im Zuge der Planungen des Brenner-Nordzulaufs Realität werden, und sei es erst in Jahren oder Jahrzehnten, werden die Bauarbeiten und die anschließend ständig durchfahrenden Züge die Lebensqualität unserer Region nachhaltig einschränken. Erfahrungen aus anderen Regionen zeigen, dass Lärm, Schmutz und andere Beeinträchtigungen das gesamte Umfeld in Mitleidenschaft ziehen. Die Bürgerinitiative „Bürgerinteressen Rohrdorf“ kämpft dagegen, dass unnötige Bahntrassen unsere Heimat zerstören. Doch bislang stoßen viele unserer Anliegen auf taube Ohren: So haben wir – wie auch schon die Gemeinde – Dobrindt einen Forderungskatalog übergeben und diesen per Einschreiben nachgeschickt. Eine Antwort kam bisher nicht. Zur sogenannten Bürgerbeteiligung hat die Bahn Gemeindeforen ins Leben gerufen. In diesen Foren sollen laut Bahn aber nur das Wie neuer Trassen und nicht das Ob diskutiert werden. Wir wollen und werden aber die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit des Neubaus des dritten und vierten Gleises hinterfragen. Wir arbeiten konstruktiv und in Zusammenarbeit mit anderen Bürgerinitiativen im Gemeindeforum mit, da uns ansonsten Informationen verweigert werden und wir dem Vorwurf ausgesetzt sind, dass wir eine Blockade-Haltung an den Tag legen. Was die Bahn aber unter einer Bürgerbeteiligung versteht, ist aus unserer Sicht sehr ernüchternd. So wurde etwa ein gemeinsamer Vorschlag von sechs Gemeinden – darunter auch Rohrdorf – zur Zusammensetzung der Gemeindeforen von der Bahn nicht einmal zur Abstimmung zugelassen mit der Begründung, dies sei nicht zielführend. Die Bahn treibt den Neubau der Trassen mit großem Zeitdruck voran: Bereits Ende 2019 sollen Empfehlungen dafür stehen. Erheben Sie Ihre Stimme gegen die geplanten Bahntrassen in unserer Region. Jedes Engagement hilft.

Für Spenden:
Name: „Bürgerinteressen Rohrdorf“
Bank: Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee eG
IBAN: DE55 7116 0000 0008 829071
BIC/ SWIFT: GENODEF1VRR